Neuraltherapie*

Die Neuraltherapie nach Huneke ist ein naturheilkundliches Verfahren, bei dem bestimmte Schmerzerscheinungen mit gezielten Injektionen von lokalen Betäubungsmitteln an die Schmerzpunkte, an die Nervenleitungsbahnen, oder auch an die Triggerpunkte behandelt werden können. Der Vorteil liegt in der Verwendung von sehr gewebeschonenden ultradünnen Nadeln und sehr gut verträglichen Lokalanästhetika (Procain oder Lidocain). Durch Beeinflussung der schmerzauslösenden lokalen Regulationsstörung im Gewebe wird die Schmerzfortleitung unterbrochen und die Beschwerden (Schmerzen, Verspannungen) lassen unmittelbar nach - die normale Gewebefunktion wird wieder hergestellt. Reizursachen können so- genannte „Störfelder“ wie Narben, Muskelverhärtungen oder auch gereizte Sehnen- und Bandansätze sein. Chronische Erkrankungen können durch ein Störfeld, z. B. durch eine Narbe oder eine chronische Tonsillitis, unterhalten sein und können somit nach Ausschalten des Störfeldes ausheilen.

Je nach Ausprägung des Krankheitsbildes und Ansprechen auf die Therapie kann schon eine einzige Behandlung zu anhaltender Beschwerdefreiheit führen. Meistens sind jedoch mehrere Behandlungen für einen dauerhaften Erfolg erforderlich. Sind Organe nur in ihrer Funktion gestört, kann die Neuraltherapie zu einer Heilung oder dauernden Beschwerdefreiheit führen. Sind bleibende Organschäden vorhanden, kann die Neuraltherapie helfen, das Maß der Beschwerden zu lindern, die Funktion zu verbessern und die Lebensqualität zu erhöhen.

Neuraltherapie kann bei allen akuten und chronischen Erkrankungen angewendet werden. Als neuraltherapeutische Indikationen gelten z. B. Migräne, Kopfschmerzen, orthopädisch-rheumatische Erkrankungen wie Zervikalsyndrom, Lumbago, Hüft- und Muskelschmerzen, Bänderzerrungen, Narbenschmerzen, Neuralgien sowie vegetative Regulationsstörungen.

Allergische Reaktionen sind bei Einsatz moderner Mittel sehr selten und praktisch das einzig relevante Risiko. Vereinzelt können Blutstropfen austreten oder ein kleiner blauer Fleck an den Einstichstellen entstehen.

* Aus rechtlichen Gründen wird darauf hingewiesen, dass in der Benennung der beispielhaft aufgeführten Anwendungsgebiete selbstverständlich kein Heilversprechen oder die Garantie einer Linderung oder Verbesserung aufgeführter Krankheitszustände liegen kann.